Urban Gardening
Gaumenfreude
Urban Gardening – Es lebe die essbare Stadt
Zu Zeiten des Klimawandels, der Umweltüberlastung und immer größer werdender Städte ist Urban Gardening äußerst interessant. Mehr Grün in den Städten hat sehr viele Facetten und ist längst nicht mehr nur ein Trend. Die Vielfalt an Möglichkeiten bietet nicht nur Privatleuten Ideen, sondern auch Unternehmen.

Unsere Städte werden immer grüner und das ist gut so. Denn gerade hier sind grundlegende Probleme unseres Zusammenlebens in den letzten Jahren spürbar geworden. Sommerliche Aufheizung des Stadtraums, Verkehrs- und Umweltüberlastung infolge aufwändiger Produktions- und Transportwege für Konsumgüter plus wiederholte Lebensmittelskandale: Immer mehr Menschen wollen mehr Grün, mehr Lebensqualität und mehr Genuss mit regionalen Produkten. Und das mitten in der Stadt.

Mehr Grün geht immer

Eine Idee mit vielen Facetten ist das Urban Gardening. Vom klassischen Gemeinschaftsgarten bis hin zu Hausdachfarmen, Hochbeeten und Guerilla-Gardening-Samenbomben: überall wuchert das zumeist essbare Grün in die Stadt hinein. Sehr häufig erfüllen die Stadtgärten auch soziale und Bildungsziele.

Natürliche Rückeroberung der Stadt

Urban Gardening ist das Gärtnern im städtischen Umfeld. Angesichts rarer Freiflächen ist Ideenreichtum gefragt: Es gedeiht in Hochbeeten, vertikalen und temporären Gärten, im öffentlichen Raum und mehr. Selbstversorgung, die Nutzung von Brachen und öffentlichem Raum für Grün sowie ein verbessertes soziales Miteinander sind die Hauptziele. Als soziale und politische Bewegung hat es seinen Ursprung in den 70er Jahren in den USA. In Deutschland sind beispielhafte Pionierprojekte die Prinzessinnengärten in Berlin und Andernach als „essbare Stadt“.

Na, schmeckt es schon?

Obst und Gemüse, aber auch Kräuter selbst zu pflanzen, mit eigenen Augen wachsen zu sehen und schließlich ein aromatisches Gericht auf dem Teller zu haben, ist für nicht wenige Menschen ein ganz neues Erlebnis. Das Gärtnern erhöht so das Bewusstsein, die Wertschätzung und den Genuss von Nahrungsmitteln. Damit kann es gerade für Unternehmen im Food-Bereich attraktiv sein, egal ob zum Teambuilding, als Nachbarschaftsprojekt oder zur Kundenbindung. Beim Restaurantbesuch den Koch die Tomaten direkt aus dem Hochbeet ernten zu sehen (oder gar selbst Hand anlegen zu dürfen), hat etwas Sinnliches und Authentisches.

Beim Einkaufen im Großhandel zu wissen, dass dieser seine regionale Verbundenheit und Nachhaltigkeit „lebt“, kann die Kundenbindung erhöhen. Die komplette Selbstversorgung scheint noch in weiter Ferne, aber: Urban Gardening macht nicht nur Spaß, sondern auch Sinn.

Ran ans Beet!

Hochbeete aus Holz gibt es in den meisten Baumärkten und Gärtnereien, hier erhält man meist auch eine Erstberatung, zudem unterstützen auch einige Städte das Urban Gardening. Alternativ gibt es sie inzwischen auch saisonal in diversen Supermärkten oder Discountern.  Die mobilen Hochbeete eignen sich insbesondere zur Aufwertung der Außenbereiche. An viel befahrenen Straßen allerdings empfiehlt sich der Pflanzenanbau nicht. Da die Schadstoffbelastung in vielen Städten relativ hoch ist, sollten Pflanzen mit glatten Früchten – wie die „Klassiker“ Tomaten und Zucchini – bevorzugt werden, da sie gut gewaschen werden können. Ansonsten gilt: Mut zum Ausprobieren!